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• Erstmalig erwähnt wurde das Dorf im
Dokument Papst Gregors des X. vom 15. Juli 1272, welcher die Fürsorge
über dieses den Bischöfen von Kulm, die dort im Augustinerkloster
angesiedelt waren, anvertraute. Das Kloster wurde vom pommerschen Herzog
Mestwin II. und seiner Gemahlin Herzogin Eufrozyna gestiftet.
• Im Jahre 1275 waren die
Augustiner im Besitz einer Kirche. Herzog Mestwin wurde ihr Wohltäter, indem er dem
Ordensoberen Boryslaw Swornegacie zusammen mit dem See Lukomie (Charrzykowskie) schenkte.
• Im Jahre 1291 traf der Herzog mit
einem großen Gefolge ein und verlieh der Siedlung das Gründungsrecht, welches vom Bischof Wloclawski und als nächstes
im Jahr 1294 durch dem Herzog Przemyslaw II. bestätigt wurde.
• Die Augustiner fanden keine Ruhe, da
das Kloster in der Kreuzritterzeit häufig angegriffen wurde. Aus diesem
Grund war Waclaw III. im Jahr 1303 mit der Vereinigung der Augustiner
mit den Zisterziensern aus Oliwa einverstanden.
• Um Konflikten vorzubeugen, vertrauten die
Zisterzienser auf Wunsch des Hochmeister Luther Herzog von Braunschweig
Swornegacie dem Orden an. Die Siedlung wurde vom tucheler Komtur verwaltungsmäßig
einverleibt und ins Folwark umgewandelt.
• Im Jahre 1466 kehrte Pommern auf Grund
des II. tucheler Friedens wieder in die Grenzen des Königreichs Polen
zurück. Swornegacie wurde vom Gut Kosobudzki einverleibt.
• Das Gründungsrecht aus dem Jahre 1382 erlaubt
die Vermutung, dass in der Siedlung eine Pfarrschule existierte. Ihr
Vorhandensein belegen Dokumente aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert.
• Der kirchliche Besuch im Jahre 1695
bezeugt die Existenz einer hölzernen Pfarrkirche des heiligen Johannes des Täufers und des heiligen Bartholomäusin, die im Besitz von drei
Kreuzen war.
• Seit 1617 wurde, höchstwahrscheinlich aus Mangel an Geistlichen, die Kirche der Verwaltung der
Pfarrgemeinde Konarzyny unterstellt. Eine gewisse Selbstständigkeit entwickelte sich im Jahre 1900.
• Seit 1818 war Schwornigatz
Teil des preußischen Landkreises Konitz und wurde 1920 polnisch.
• Die heutige steinernde Kirche der
heiligen Barbara wurde im Jahre 1916 erbaut. Die ehemalige hölzerne
Kirche aus dem Jahre 1742 ist 1982 in das Freilichtmuseum der
Volkskunst in Wdzydze Kiszewskie überführt worden.
• In der Zeit zwischen dem I. und II.
Weltkrieg standen in Swornegacie vorwiegend hölzerne Hütten mit
Strohdächern. Die Bewohner bestellten mit Mühe die sandige und wenig
ergiebige Erde. Zusätzliche Einnahmequelle waren die Fischerei und die
Waldarbeit.
• Das kulturelle Leben und das Bildungswesen lebten auf. Viele
gesellschaftliche Organisationen engagierten sich. Die aktiven Mitglieder des Westbundes waren
mit Wut durch die Hitleranhänger im II. Weltkrieg verfolgt worden. Viele
Bewohner in Swornegacie verloren ihr Leben. An ihre Namen erinnert eine Tafel
an der Wand der Pfarrkirche.
• Im Jahre 1932 wurde die steinernde
Schule zur Nutzung freigegeben. Sie ist bis zum heutigen Tag in Funktion.
• Nach der Besetzung während des Dritten
Reiches erfolgte 1942 eine Germanisierung des Ortsnamens in Schwarnegast.
Die Bevölkerung wurde ausgesiedelt
und das gesamte Gebiet zu Militärübungen genutzt.
Ein Teil der Bevölkerung ist tief ins Reich verschleppt
worden, ein anderer Teil in umliegende Dörfer des Landkreises Konitz. Wegen Unachtsamkeit der
Soldaten entflammte ein Feuer, wodurch ein Teil des Dorfes niederbrannte.
• Seit 1945 liegt das Dorf wieder auf
polnischem Gebiet.
• Nach dem Krieg beabsichtigte die Regierung der Volksrepublik Polen (PRL - Polska Rzeczypospolita Ludowa) die gerettete Bevölkerung auf das "zurück eroberte
Land" umzusiedeln und das Dorfgebiet aufzuforsten.
• Jedoch entschloss man sich schließlich
zum Wiederaufbau des Dorfes. So verwandelten sich Holzhütten in steinernde Häuser.
• Im Jahre 1962 brach erneut ein
Feuer aus, dass die übrigen Holzhütten vernichtete.
• Im selben Jahr wurde der Ort an das
Elektrizitätsnetz angeschlossen.
• Ein großes Ereignis für die Einwohner war
die Eröffnung des Kulturhauses, welches ehrenamtlich erbaut worden ist.
• 1966 wurde das schulangebundene Internat
zur Nutzung freigegeben. Das neue Internatsgebäude ist seit 1988 im Einsatz.
•
1995 wurde im Dorfes eine Gymnastikhalle erbaut.
• Wichtige Veränderungen brachten die 90er
Jahre. Die Gemeinde Konitz investierte enorme Finanzmittel in Swornegacie. Das
Dorf wurde an das Telefonnetz, die Wasserversorgung und die Kanalisation angeschlossen.
Es wurden Bürgersteige gebaut und stilvolle Straßenlaternen aufgestellt.
• Swornegacie entwickelt sich weiter und ist als Urlaubsort in Polen weit bekannt.
Bearbeitet von Ryszard Kontek
auf der Basis: Cz. Wycech
"Powiat chojnicki - ziemia, ludność, przeszłość".
Życie gospodarcze i społeczne, Chojnice 1936 rok.
Übersetzt und bearbeitet von S. Zientara
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